Impuls vom 20.12.2009

Gott steckt in unserer Haut

Sind wir noch im Bilde an Weihnachten? Bei Gott geht es da nicht um blutleere Spekulationen- es geht ums uns. Es geht darum, wie groß oder klein wir Menschen von uns selbst denken. Nicht zuletzt um der Menschen willen halten wir uns an Gott.

Weihnachten sagt uns: Er steckt in unserer Haut. Wir sagen oft: Ich möchte nicht in deiner Haut stecken. Gott hätte das auch sagen können, wahrhaftig. Er hat es nicht getan. Er steckt in unserer Haut. Weder kommt er von oben herab, noch sind wir ihm egal. Er ist ganz einfach mit uns. Auf hebräisch heißt das: Emmanuel. Weil er mit uns ist, deshalb sind wir mehr, als wir haben und aus uns machen, mehr als unser Werk. Gott ist mit uns.

Man kann leicht sagen: Gott, das ist doch heute kein Thema mehr. Da sind wir drüber weg - aufgeklärt, wie wir zu sein uns einbilden. Manche denken gar, das sei der Gipfel der Emanzipation, sich von Gott zu emanzipieren. Oder sie begnügen sich mit dem postmodernen Allerlei: Der eine so, der andere so, jeder stellt sich sein religiöses Menü selbst zurecht. Das geht in aller Regel auf Kosten des Menschen. Im Menschwerden ist Gott uns allemal voraus. Davon versteht er mehr seit Jesu Geburt im Stall.

Sind wir noch im Bilde? Auf das Bild kommt"s an, auf das Weihnachtsgeschehen: Gott steckt in unserer Haut. Davor kann man nur den Kopf schütteln, oder man geht davor in die Knie. Wer in die Knie geht, der feiert Weihnachten.

(Franz Kamphaus)