Impuls vom 04.02.2011

Konzentration statt Zerstreuung

Wie könne man in Kirchenpapieren ständig vom pilgernden Gottesvolk reden und dann nicht bereit sein, fünf Kilometer bis zur Sonntagsmesse zu fahren? Der Rede vom Priestermangel hält der neue Augsburger Bischof Zdarsa die Unbeweglichkeit mancher Gläubiger entgegen – nicht im Sinne einer Anklage, aber einer Anfrage an die eigene Bereitschaft, etwas für den Glauben zu investieren.
Mehr als der Priestermangel beschäftigen ihn die oft nur noch spärlich besuchten Kirchen. Er stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, wenn Pfarrer von einer Messe mit nicht allzu vielen Gläubigen zur nächsten hetzen, die etwa den gleichen Zulauf hat. Wenn er sich "mehr Substanz" in der Liturgie wünscht, meint der Bischof nicht nur eine würdevolle, auch ästhetisch ansprechende Gottesdienstgestaltung, sondern volle Bänke. Zahlenmäßige Konzentration statt Zerstreuung. Im Prinzip, so sagt er, wäre es das kraftvollste Zeichen, wenn sich alle Christen in einer Stadt zu einem Gottesdienst versammelten.