Impuls vom 09.01.2009

Ich bin getauft

Wer sich in Marktl am Inn das Geburtshaus und die Taufkirche von Benedikt XVI. zeigen lässt, wird zu einem kleinen Taufgedächtnis am Taufbrunnen eingeladen. Anschließend betet man entweder das Vater unser, das Credo, Psalm 23, das Dankgebet für die Taufe (GL 50,2) oder es wird ein Tauflied gesungen. Außerdem kann sich jeder mit dem gesegneten Wasser aus dem Brunnen bekreuzigen.

Der Besuch des Taufortes am Tauftag wird als Taufgedächtnis vor allem in Frankreich noch gepflegt. Die meisten Christen erneuern ihre Taufe in der Osternacht. Auch am Fest der Taufe Jesu wird in der Messfeier an die eigene Taufe erinnert, wenn es im Tagesgebet heißt: "Gib, dass auch wir, die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind, in deinem Wohlgefallen stehen und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben". Das Taufgedächtnis zu Beginn der Messe lässt die Freude über mein Getauftsein, ein Geschenk Gottes, spürbar werden.

Ist es nicht gut für mich zu wissen, wann, wo und von wem ich getauft wurde? Das Fest der Taufe Jesu ist eine Einladung, mein eigenes Taufdatum wahrzunehmen und es im Kalender zu markieren. Es hilft mir zu verinnerlichen, was Martin Luther in einer persönlich schweren Lebenssituation mit Kreide auf seinen Schreibtisch geschrieben hat: "Ich bin getauft!"

(Franz-Rudolf Weinert in "Christ in der Gegenwart" vom 11.01.2009)