Impuls vom 22.05.2015

Zum Gedenken an Bischof Manfred Müller

Christus, der Ewige Hohepriester,
hat seinen treuen Diener
Manfred Müller
Bischof von Regensburg 1982–2002
am Mittwoch, den 20. Mai 2015,
zu sich in sein himmlisches Reich gerufen.

Der Verstorbene wurde am 15. November 1926 in Augsburg geboren. Er besuchte in seiner Heimatstadt die Volksschule und das Gymnasium, bis er 1943 zunächst als Flak-Helfer, dann als Soldat eingezogen wurde. Im Westen geriet er in englische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Danach studierte er am Herzoglichen Georgianum an der Universität München Theologie.
Am 24. Juni 1952 wurde er zum Priester des Bistums Augsburg geweiht.
Das Wirken von Bischof Manfred Müller war seit seiner Priesterweihe eng mit Fragen der Schule und des Religionsunterrichtes verknüpft. Auf die dreijährige Kaplanszeit in Starnberg folgten sieben Jahre als Lehrer an der Berufsschule in Augsburg, drei in der Oberrealschule in Lindenberg und sechs am Hans-Holbein-Gymnasium in Augsburg. Zuletzt war er Fachberater für Katholische Religionslehre in Südbayern.
Am 10. Januar 1972 wurde Manfred Müller von Papst Paul VI. zum Weihbischof in Augsburg und Titularbischof von Jubaltiana ernannt. Einer der Mitkonsekratoren bei der Weihe am 25. März 1972 im Hohen Dom zu Augsburg war der damalige Regensburger Bischof Dr. Rudolf Graber.
Papst Johannes Paul II. ernannte Weihbischof Manfred am 16. Juni 1982 zum Bischof von Regensburg. Am 18. September 1982 wurde er als 76. Bischof von Regensburg feierlich in sein Amt eingeführt.
Gemäß seinem Wahlspruch "Die Wahrheit in Liebe verkünden" leitete er die Diözese Regensburg mit großer Umsicht bis zur Annahme seines Rücktrittsgesuches nach seinem 75. Geburtstag durch Papst Johannes Paul II. am 15. Januar 2002.
Auch das bischöfliche Wirken war geprägt von seinem besonderen Engagement für Fragen der Schule und der Erziehung. In der Freisinger Bischofskonferenz war er Referent für Schulfragen und zuständig für die Genehmigung der im bayerischen Religionsunterricht verwendeten Bücher. Seit 1983 war er Vorsitzender des Verwaltungsrates des Katholischen Schulwerkes für Bayern.
Manfred Müller war in der Deutschen Bischofskonferenz seit 1972 Mitglied und seit 1991 Vorsitzender der Kommission für Erziehung und Schule.
In der Kommission für Fragen der Wissenschaft und Kultur, der er ebenfalls seit 1972 als Mitglied angehörte, wirkte er von 1982 bis 1991 als Vorsitzender.
Von 1981 bis 1986 gehörte er zu den Mitgliedern der Publizistischen Kommission und von 1978 bis 1987 leitete er die Jury zur Verleihung des katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises der Deutschen Bischofskonferenz.
International in Schulfragen engagiert war Bischof Manfred Müller von 1982 bis 1986 als Präsident des Rates der OIEC, eines Weltverbandes katholischer Schulen.
Ihm zu Ehren und als Dank für seine große Unterstützungsleistung trägt die Katholische Freie Grund- und Mittelschule der Schulstiftung Regensburg, die nach dem Marchtaler Plan konzipiert wurde und arbeitet, seinen Namen.
Insbesondere seit dem Fall des "Eisernen Vorhanges" förderte Bischof Manfred Müller die Unterstützung für das Erzbistums Prag - und seit dessen Neugründung für das direkte Nachbarbistum Pilsen. So wurde in Pilsen das neu errichtete Katholische Gymnasium und unmittelbar nach der Grenzöffnung im Prager Stadtteil Strasnice der Bau der ersten Kirche in der tschechischen Republik nach über 50 Jahren intensiv gefördert.
Mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Bayerischen Verdienstorden sowie der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Regensburg u.a. wurde sein Wirken auch öffentlich gewürdigt.
Das Bistum Regensburg gedenkt seiner in Dankbarkeit
und empfiehlt den Verstorbenen dem Gebet aller Gläubigen.

Regensburg, 21. Mai 2015
Für das Bistum Regensburg
+ Rudolf Voderholzer
Bischof von Regensburg

Für das Domkapitel
Wilhelm Gegenfurtner
Dompropst

Für die Angehörigen
Erna Martin
Augsburg