Impuls vom 18.02.2010

Aschermittwoch

"Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst."
Mit diesen Worten wird uns das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Zu keinem Zeitpunkt im Kirchenjahr werden wir so schonungslos damit konfrontiert, dass das einzig Gewisse im Leben der Tod ist. Dieser Realismus ist ein guter Start in die Fastenzeit. Er leitet uns zu geistiger Inventur an, zur Konzentration auf die wesentlichen Fragen des Lebens, die im Alltag so oft zur Seite gedrängt werden. Wie gestalte ich mein Leben? Rechne ich mit einem Gott, der am Ende meiner Tage Rechenschaft von mir darüber verlangt, was ich getan und unterlassen habe, ob ich nur die eigenen Taschen vollgestopft oder auch an die anderen gedacht habe? Das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen. Wir "nehmen" in das andere Leben nur mit, was wir gegeben haben.
Die Asche wird uns im Zeichen des Kreuzes aufgestreut. Sie ist also nicht nur Hinweis auf unsere Endlichkeit, sondern zugleich Hinweis auf das ewige Leben. Denn das Kreuz ist der Grund, auf dem unsere Hoffnung steht: unser Glaube an die Auferstehung Jesu, der uns durch seinen Tod hineinnimmt in das Leben, das keine Grenzen und keine Vergänglichkeit kennt.

"Mensch,
gedenke, dass du Staub bist!
Mache dich aus dem Staub, damit du
du geworden bist, wenn deine Stunde schlägt,
in der du dich aus dem Staub machen wirst.
Herr,
du gibst mir die Zeit,
damit ich mich selbst verwirkliche.
Zeige mir den Sinn des Lebens
und lass mich erkennen, was wichtig ist,
damit ich einmal meinen Tod überlebe." (Elmar Gruber)


(aus: TeDeum. Das Stundengebet im Alltag. Februar 2010)