Impuls vom 08.03.2010

Das rettende Wort

Das Hochgebet der Versöhnung nennt Jesus Christus Gottes "rettendes Wort für uns Menschen. Er ist die Hand, die du den Sündern entgegenstreckst". Diese ganze Hand der Versöhnung gilt es zu ergreifen.
Gemeint sind die verschiedenen persönlichen und liturgischen Formen der Versöhnung, welche Christen schon immer als Weg zur Sündenvergebung ansehen: Die Vergebung im Bußritus der Messfeier, das gläubige Hören des Wortes Gottes, Fasten, Almosen und Gebet, die Mitfeier heiliger Zeiten. Gerade die österliche Bußzeit will hier eine Hilfe sein.
Die vielfältigen Angebote in diesen Wochen (Bußfeiern, Fastenpredigten, Kreuzwege) sind Wege, die im Glauben erneuern können.
Für viele Mitchristen bedeutet die Beichte oder das persönliche Beichtgespräch eine unverzichtbare Glaubens- und Lebenshilfe. Das Aussprechenkönnen von Schuld - Dietrich Bonhoeffer sagte: "Nur die ausgesprochene Schuld kann ihre Macht verlieren" -, die Wegweisung und die persönliche Zusage: "Deine Sünden sind dir vergeben" machen das Sakrament so wertvoll.
Beim Bußgottesdienst steht nicht so sehr der Einzelne, sondern die feiernde Gemeinde im Mittelpunkt. Christen haben sich immer wieder im Licht des Gotteswortes zu prüfen, ihr Zurückbleiben hinter den ihnen gestellten Aufgaben zu erkennen und im gemeinsamen Bekenntnis und Gebet die Vergebung der Sünden zu erbitten.


(Franz-Rudolf Weinert, in: aufbrechen. Die fünfte Jahreszeit)