Hochaltar

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Hochaltar

Viele wissen es gar nicht, dass die Geisenfelder Stadtpfarrkirche – anders als die Pfarrei – nicht das Patronat des hl. Emmeram trägt, sondern Mariä Himmelfahrt. Wie in vielen bayerischen Klöstern zeigt das Hochaltarbild dieses Glaubensge­heimnis. Es wurde 1620 von Antonio Bassetti in Rom gemalt und gilt als hochbedeutendes frühbarockes Kolossalgemälde. Seit 1906/08 ist es das Zentrum einer eigens dafür geschaffenen neubarocken Hochaltar-Anlage.

In unserem Bildausschnitt sieht man, wie Maria auf einer Wolkenbank von Engel emporgetragen wird zu ihrem Sohn. In emphatischem Ergebenheitsgestus breitet sie die Arme aus und blickt voller Hoffnung auf Christus, der als männlich-schöne, fast unbekleidete Erscheinung im Scheitel der Komposition thront und bereits auf seine Mutter wartet.

„Um die Gottesmutter hat der Maler eine Reihe von Heiligen gruppiert, die in der Diözese Regensburg, im einstigen 'hochadeligen jungfräulichen Damenstift' zu Geisenfeld und beim gläubigen altbayerischen Volk besondere Verehrung gefunden haben.“ (Anton Klinger) Dargestellt sind ganz unten Petrus, Benedikt, Leonhard und Zeno; wir sehen Wolfgang und Emmeram, Franziskus und Paulus, Jakobus, Sebastian, Andreas, Hieronymus und den Apostel Johannes, außerdem Cäcilia, Schlolastika, Maria Magdalena, Ursula, Katharina und Anna. Und wenn man genau hinschaut: Noch viel mehr Heilige sind zu entdecken; sogar die „Wolken“ bestehen aus Menschen. Der „gemalte Blick in den Himmel“ zeigt also die „große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen“ (Offb 7,9).